Kaffeehaus Kaffeewissen
Das Kaffeehaus
Die heutige Kaffeehauskultur hat eine jahrhundertealte Tradition.
Mit der Verbreitung des Kaffeegenusses entstanden schnell öffentliche Orte an denen der Kaffee gemeinsam getrunken werden konnte.
Zu Anfang fand der Ausschank auf der Straße statt. Neben Kaffee konnte man auch Limonade oder Wasser bekommen.
Einige Zeit später gab es feste Anlaufpunkte für Kaffeegenießer. Diese Ausschankorte waren anfangs normale Zelte oder Buden, entwickelten sich dann schnell zu Kaffeehäusern und somit zu einem beliebten Treffpunkt.
An diesen tätigte man Geldgeschäfte, verhandelte oder führte politische Diskussionen. Hier erzählte man Geschichten, schrieb Gedichte oder komponierte Lieder.
Die Kaffeekultur
1554 eröffnete in Konstantinopel das erste Kaffeehaus auf europäischem Boden.
Erst einige Zeit später, als die ersten Kaffeehäuser im arabischen Raum eröffnet worden waren, begannen sie sich auch im christlich geprägten Europa durchzusetzen.
1647 eröffnete das „Café Florian“ in Venedig seine Pforten.
Darauf folgten weitere in Oxfort, London, Marseille, Wien und Paris.
Das erste deutsche Kaffeehaus war das „Schütting“ in Bremen (1673)
Ungefähr 4 Jahre später dann in Hamburg und Bremen. Die beiden Städte gelten heute noch als Kaffeestädte.

"Zum arabischen Coffee Baum"
Johann Sebastian Bach, Goethe oder Lessing schätzten die Atmosphäre des Leipziger ‚“Coffee Baum“.
Kunstgeschichte
Im 17. und 18. Jahrhundert begann sich Kaffee auf Gemälden und Zeichnungen wiederzufinden. Die Tasse als exotisches Getränk in einem Stillleben, aber auch die Inszenierung des Kaffeegenusses in öffentlichen Räumen.
Einige Beispiele sind Vincent van Gogh „Kaffeetasse“ oder Auguste Renoir „Das Ende des Frühstücks“.

Der Treffpunkt
Kaffeehäuser waren seit jeher ein Treffpunkt für Gelehrte, Philosophen, Schriftgelehrte und Künstler.
Es entstanden Werke von Ernest Hemingway oder Jean-Paul Satre.
Jedes Kaffeehaus hatte seine eigene hochkarätige Kundschaft und prägte auch seine eigene Musik. So entwicklete sich in Wien eigene Tanzmusik.
In Paris entstanden Tausende von Chansons in den Cafès – viele mit zeitbedingten politischen Inhalten.
Im 21. Jahrhundert haben Cafènars oder Coffèshops die Kaffeehauskultur abgelöst und erweitert.
Das „Greco„ in Rom, das „Procope“ in Paris oder das „Luitpold“ in München sind einige der Kaffeehäuser, die die Tradition weiterleben lassen.
An all diesen Treffpunkten, ob Kaffeehaus, Café, Kaffeeschenke, oder Coffeshop haben nach wie vor eines gemeinsam:
Man trifft sich um gemütlich beieinander zu sitzen, sich auszutauschen und Kaffee zu trinken.